Institut für Stadtraumforschung,

2018, Artistic Research, Event, Performance
Ort: Bern
Material: Divers
Seine Absicht war es eher „das Übrige zu schildern: das, was man im Allgemeinen nicht notiert, das, was nicht bemerkt wird, was keine Bedeutung hat, was passiert, wenn nichts passiert außer Zeit, Menschen, Autos und Wolken“, schrieb George Perec in der Einleitung seines Buches „Die Beschreibung eines Platzes in Paris“. Durch die längere Auseinandersetzung mit einem Platz in Bern,
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der Hauptstadt der Schweiz, in 2018, wurden von mir unterschiedliche Beobachtungsperspektiven eingenommen. Entstanden sind dabei Methoden zur Identifizierung atmosphärischer Qualitäten im öffentlichen Raum, am Beispiel Kornhausplatz.

Das Spiel mit den Vernetzungen wird hier durch die Beobachtung aus vier Himmelsrichtungen und dem zeitgleichen Fotografieren des Ortes erweitert. Die zeitgleichen Beobachtungen hatte eine Dauer von 15 Minuten. Die Beobachtungen wurden auf Band gesprochen und anschließend transkribiert.

…„Jeder Ort hat seine eigene Befindlichkeit, seine spezielle Identität, geprägt von den angrenzenden, durchströmenden Nutzungen, von den Menschen, die ihn aufsuchen, beleben. Fragt man Menschen, warum sie sich an einem bestimmten Ort wohl fühlen, sprechen sie oft von einer «spezifischen Atmosphäre», die sich kaum in Worte fassen lässt. Es geht dabei meist um Eigenschaften wie Gerüche und Farben oder alltägliche Erscheinungen wie Schilder oder Beschriftungen. Phänomene, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, jedoch die «Aura», «die Essenz des Ortes» den «Genius Loci» eines Ortes ausmachen. Ein interdisziplinäres Team von Stadtraumforschern, bestehend aus Künstlern, Architekten und Psychologen, ging der Frage der Identifikation und Visualisierung dieser sogenannten «weichen Eigenschaften» nach. Entstanden ist eine Methode, mit der gezielt atmosphärische Eigenschaften eines Ortes untersucht und visualisiert werden können und mit der sich das Potenzial des Ortes in Bezug auf künftige Entwicklungen herauskristallisieren lässt. Beobachtete Reaktion der Teilnehmer: Sie schauen mit einem neuen Blick auf den Platz auf dem sie schon seit vielen Jahren Tag ein Tag aus gegangen sind. Neue Details werden Sichtbar und die Geschwindigkeit ihrer eigenen Bewegung verlangsamt sich.