Vorbereitend und begleitend wurden die Räume des aktuell ungenutzten Palais und das leer geräumte Amtszimmer performativ, musikalisch und tänzerisch, mit Bewegung und Klang untersucht. Palais für aktuelle Forschung war der übergreifende Titel der künstlerischen Intervention. Eine veränderte Wahrnehmung, die Auseinandersetzung mit Nutzungsbedingungen, -beschränkungen und Umwidmungen von Räumen – dienstlichen wie privaten, öffentlichen wie persönlichen – ist eine hochaktuelle, allumfassende Erfahrung und Aufgabenstellung. Seinen Anstoß fand das Artistic Research Projekt gleichsam in 2020 zum 20jährigen Jubiläum des Palais für aktuelle Kunst e.V.. Vereinsmitglieder, Glückstädter Bürger:innen und Besucher:innen sind eingeladen, die Institution, das Gebäude, seine Räume und Funktion ebenso rekapitulierend wie visionär aus unterschiedlichen Blickwinkel zu betrachten.
Der jetzigen Nutzung des im 17. Jahrhundert errichteten Palais als Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst gingen zahlreiche andere Funktionen, nicht zuletzt zeitweilig die als Sitz der Regierungskanzlei, voraus. Der Umzug des Büros er ffnet zeitgleich einen Dialog zwischen den Räumen des Kunstvereins und dem Raum der Kommunalverwaltung, setzt zwei Orte Glückstadts und deren Zuschreibungen miteinander in Beziehung. Bei diesem Projekt wurde ich im Glückstädter Kunstverein unterstützt, von Philipp Göttlich (Musik) und Emmanuel Rechenberg (Tanz).